Veränderte Straßensituationen nach Tiefbauarbeiten im Zuge des Breitbandausbaues, Radwege und Mobilität für älteren Menschen im ländlichen Raum waren die Themen beim ersten Bürgersprechtag der Kreistagsfraktion BVR/FW in Grimmen. Erneut zeigte es sich, wie groß der Bedarf bei den Bürgern ist, mit ihren Problemen gehört zu werden.
„Das, was die Menschen uns in den Bürgersprechtagen über sterbende Innenstädte, den Ärztemangel, kein Bus mehr nach 18 Uhr sagen, sind Probleme der kleinen Städte. Die Politik scheint hier nicht mehr nach Lösungsmöglichkeiten suchen zu wollen, wenn immer nur über die großen Dinge gesprochen wird und Behörden, Gerichte, Bildungs- sowie kulturelle Einrichtungen zusehends in den großen Zentren konzentriert werden“, bemerkt Fraktionsvorsitzender Mathias Löttge. Wieso nicht den ländlichen Raum dadurch stärken, dass es eine bessere Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs an die nächstgelegene große Stadt auch in den späten Abendstunden gibt? In der kleinen Stadt leben und durch Erweiterung der Mobilität die Infrastruktur der großen Stadt mit Theater, Kino und Schwimmhalle nutzen. Das wäre ein erster Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum.
„Wir müssen Mut haben, die Dinge, auch wenn sie unliebsam sind oder einen Präzedenzfall schaffen könnten, anzusprechen und sie auf allen Ebenen zu diskutieren, wenn wir sie denn verändern wollen. Gelingt es uns nicht, die Lebensqualität in den kleinen Städten und auf dem Land zu verbessern, werden die Probleme immer größer werden, und der ländliche Raum wird im Wettbewerb hinten runterfallen“, verdeutlicht Mathias Löttge. Dann kommt kein Arzt mehr aufs Land.
Hinsichtlich der veränderten Straßensituation nach Beendigung der Tiefbauarbeiten im Zuge des Breitbandausbaues am Bahnübergang Zweendamm in Grimmen und der damit einhergehenden erhöhten Gefährdungslage der Verkehrsteilnehmer in dem Bereich wird sich die Kreistagsfraktion BVR/FW mit einer Anfrage an den Landkreis Vorpommern-Rügen als zuständige untere Straßenverkehrsbehörde wenden. Einige Bürger hatten sich hierzu bereits mehrmals an die Stadt Grimmen gewandt, da an diesem Straßenabschnitt nunmehr keine zwei Fahrzeuge aneinander vorbei passen und daher gezwungen sind, den neu geschaffenen Bürgersteig zu befahren. Um tätig werden zu können bedarf die Stadt aber einer verkehrsrechtlichen Anordnung des Landkreises. So könnte beispielsweise eine Einbahnstraßenregelung die Straßensituation für alle erheblich sicherer machen und den neuen Bürgersteig vor Schäden bewahren.