Zur Entlastung der Pendlerverkehre auf der B 105 und zur Verbesserung der alternativen Mobilität der Menschen im Westen von Vorpommern-Rügen hatte die Kreistagsfraktion BVR/FW kürzlich einen Antrag zur Unterstützung der Initiative zum Aufbau einer S-Bahn-Linie zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten in den Kreistag von Vorpommern-Rügen eingebracht, wofür sie dort eine große Mehrheit fand. Die Grundvoraussetzung dafür ist der zweigleisige Ausbau der Strecke zwischen Rostock-Rövershagen-Ribnitz.
„Dass eine Neubewertung der Wirtschaftlichkeit dieser Bahnstrecke vor dem Hintergrund der Stärkung des Nahverkehrs zu erfolgen hat, hat jetzt der Rostocker Bundestagsabgeordnete Peter Stein erkannt. Insofern begrüßt unsere Fraktion ausdrücklich seine Initiative zum zweigleisigen Schienenausbau zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten“, verdeutlicht Fraktionsvorsitzender Mathias Löttge. Die Zweigleisigkeit wird gebraucht, um eine Erhöhung der Fahrtakte realisieren zu können. Daher wird sich Steffen Worm, stellvertretendes Mitglied der Fraktion im Mobilitätsausschuss, dieses Themas im Ausschuss umgehend annehmen und es dort unter den neuen politischen Prämissen weiter voranbringen.
„Der Vorteil einer S-Bahn-Linie ist, dass relativ viele Fahrgäste unter anderem mit Rad, Rollstuhl und Kinderwagen schnell und sicher befördert werden können. Die Bundesstraße B 105 wird entlastet, der öffentliche Personennahverkehr gestärkt und Klimaschutzziele können erreicht werden“, betont Steffen Worm. Zudem führt der Aufbau einer S-Bahn-Linie zur Stärkung der Mobilitätsentwicklung der Region zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten. Aufgrund dessen könnte Ribnitz-Damgarten eine weitere infrastrukturelle, ökonomische und touristische Entwicklung nehmen.
In einem aktuellen Brief an Landrat Dr. Stefan Kerth hatte das Verkehrsministerium MV deutlich gemacht, dass das Problem der fehlende zweigleisige Schienenausbau auf der Strecke ist, weshalb gegenwärtig eine dichtere Taktung sowie kürzere Fahrzeiten nicht möglich sind. Während das Verkehrsministerium dafür zugleich dem Bund die Schuld gibt, schiebt der Bundestagsabgeordnete Peter Stein dem Land die Schuld für den bisher nicht erfolgten Ausbau der Zweigleisigkeit wegen nicht abgerufener Gelder zu.
„Es ist wirklich schade, wenn sich hier der sprichwörtliche Schwarze Peter gegenseitig zugeschoben wird und am Ende des Tages wieder nichts passiert ist. Wichtig ist doch, dass im Interesse der Menschen endlich die Dinge angepackt werden. Daher fordern wir den Bund und das Land auf, sich nunmehr gemeinsam schnellstmöglich für eine Lösung einzusetzen“, erklärt Mathias Löttge.
Der zweigleisige Ausbau der Strecke zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten, ursprünglich benannt als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 1, wurde infolge angeblicher Unwirtschaftlichkeit vor 15 Jahren gestoppt.
„Eine Zweigleisigkeit nebst S-Bahn-Linie ist ein absoluter Gewinn für die Menschen, die Natur und die Umwelt. Zugleich bringt es dem VVR mit seinen Buslinien von Ribnitz zum Fischland-Darß-Zingst in puncto Fahrplan und Taktzeiten eine Entlastung“, fährt Steffen Worm fort. Eine solche S-Bahn-Linie bedeutet eine ökologische und ökonomische Verbesserung der Verkehrsanbindung von Fischland-Darß-Zingst als drittgrößte Tourismusregion Mecklenburg-Vorpommerns. Ein derartiges Vorhaben steht für intelligente Lösungen zur Reduzierung der Verkehre auch im Zusammenhang mit den Tagesgästen. Es wäre eine logische Ergänzung zur Darß-Bahn, welche nun endlich Realität wird.