„Das nun vorgelegte Mobilitätskonzept ist keineswegs ausreichend, da es nur ein Lösungsansatz ist. Wesentliche Mobilitätssachverhalte wie Radwegenetz, Schifffahrt und ganz wichtig Fernverkehrsanbindungen über Schiene und Fernstraßen an die Tourismusregion Fischland-Darß-Zingst inklusive der Städte Ribnitz-Damgarten und Barth werden zu wenig oder gar nicht betrachtet. Und auch in puncto Erhöhung der Attraktivität der Busverkehre muss zwangsläufig über innovative Antriebstechnologien mit Elektromobilität und Wasserstoffantrieben weiter nachgedacht werden. Das Mobilitätskonzept kann nur ein erster Schritt sein, den unsere Fraktion grundsätzlich begrüßt, dem aber konsequent gerade auch mit Blick auf den Landkreis weitere Schritte folgen müssen“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag Vorpommern-Rügen. Das Konzept ist zu kurz gesprungen.
Das Mobilitätskonzept für die Region Fischland-Darß-Zingst wurde jetzt vom Landkreis Vorpommern-Rügen und dem Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst vorgelegt. Seit Herbst 2019 wurde daran gearbeitet. Ziel des Mobilitätskonzeptes ist es, die sehr schwierige Verkehrssituation in der Hauptsaison auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zukünftig in den Griff zu bekommen. Daher werden in dem Papier vornehmlich ein kostenloser ÖPNV für Touristen mittels Kofinanzierung über die Gästekarte und eine höhere Taktung des Busverkehrs über die Halbinsel beschrieben. Das Konzept wurde von den Planungsbüros IRS Consult aus München und PTV Transport Consult aus Berlin erarbeitet.
„Hier wurde viel Geld ausgegeben, ohne tatsächlich auch innovativ zu sein. Mobilität ist ein sehr wichtiges Thema unserer Zeit. Daher muss man auch bereit sein, für Innovationen, die wirklich diesen Namen verdienen, Geld in die Hand zu nehmen. Unsere Forderung an den Landkreis ist es daher, das Mobilitätskonzept weiter fortzuschreiben, wobei auch Forderungen gegenüber der Landes- und Bundespolitik aufgemacht werden müssen“, betont Mathias Löttge. Wenn beispielsweise an das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 1, an eine S-Bahn-Anbindung nach Rostock, an kostengünstige Bustickets für Einheimische, an die lang an-gedachte zweite Anbindung an die A 20 über Bad Sülze oder den notwendigen Ausbau der B 105 gedacht wird. Denn trotz kostenloser Busse für die Touristen werden die meisten von ihnen auch dann nach wie vor mit dem Auto anreisen.
„Und wo finden sich in dem Mobilitätskonzept die Reedereien wieder, denn gerade mit den touristischen Vorhaben in Barth und mit dem Center Park in Pütnitz braucht es die Schifffahrt zur Halbinsel, ansonsten wird dort der Stau noch zusätzlich erhöht. Was bedeutet, dass ferner der Ausbau der Radwege weiter fortgesetzt werden muss. Gerade hat unsere Fraktion im Kreistag den längst überfälligen Lückenschluss zwischen Born und Wieck auf den Weg bringen können. Doch es gibt noch etliche Abschnitte, die bislang völlig unzureichend sind. Untersuchungen bestätigen, dass der Radtourismus weiter zunimmt“, so Mathias Löttge weiter. Wobei auch die Mobilität der Einwohner der Region unbedingt mit betrachtet werden muss. Wie kommen sie zum Arbeitsplatz und wieder zurück?
Die Fraktion BVR/FW sieht es hier deutlich als Aufgabe des Landkreises an, zu handeln. Schließlich wurden im Kreistag auch gerade von der Fraktion BVR/FW etliche Anträge zur Verbesserung der Mobilität mit Bezug zur Tourismusregion Fischland-Darß-Zingst zur S-Bahn-Linie von Rostock nach Ribnitz-Damgarten, zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 1 und zur Wasserstoffregion Vorpommern-Rügen eingebracht.