„Schnellstmöglich müssen in Ribnitz-Damgarten und auf Rügen weitere Impfzentren in Vorpommern-Rügen eingerichtet werden. In einem Landkreis, der so groß wie das Saarland ist, muss es mehr als nur eine Impfmöglichkeit in der Kreisstadt geben. Landrat Dr. Kerth hat in der gegenwärtigen Situation unverzüglich zu handeln, ansonsten werden wir erleben, dass viele unserer durch Corona besonders gefährdeten älteren Mitbürger nicht zum Impfen kommen werden, weil sie es einfach nicht nach Stralsund schaffen“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender der Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag von Vorpommern-Rügen.
Die Fraktion BVR/FW fordert daher die Einrichtung von mindestens zwei weiteren Impfzentren in den ehemaligen Kreisstädten Bergen auf Rügen sowie Ribnitz-Damgarten. Einen entsprechenden Antrag wird die Fraktion auf dem nächsten Kreistag im Februar stellen. „Die Menschen werden seit Monaten aufgerufen, nahezu alle Kontakte zu vermeiden. Und jetzt wird gerade von den besonders gefährdeten älteren Menschen verlangt, dass sie stundenlang, inklusive Umsteigen und bei winterlicher Witterung mit Bus und Bahn zum Impfen nach Stralsund fahren, nur weil es offenbar wieder mal an Geld, Organisation und Entscheidung fehlt. Zumal wir kurz davorstehen, dass der ÖPNV nur noch eingeschränkt fahren kann. Im Landkreis sollten Prioritäten neu überdacht werden“, erklärt Mathias Löttge. Es müssen zudem kurzfristig die Bedingungen geschaffen werden, dass in Vorpommern-Rügen Impfungen auch in Arztpraxen möglich sind.
In Rostock und Nordwestmecklenburg ist man hier schon viel weiter. Dort sollen die ersten Praxen in dieser Woche zum Impfen öffnen. Das Angebot gilt besonders für ältere Menschen, die ansonsten keine Möglichkeit haben, zu den Impfzentren zu kommen. Zudem ist in Arztpraxen die Vergabe von Terminen langerprobt und mithin für alle einfacher. In Vorpommern-Rügen hingegen halten die Verantwortlichen Impfungen in Arztpraxen mit der Begründung des Fehlens von ausreichend Impfstoff und nicht optimalen Lagerbedingungen desselben gegenwärtig für undurchführbar. Im Landkreis ist bisher nur ein Impfzentrum in Stralsund in der Rostocker Chaussee eingerichtet.
„Das zügige Impfen der Menschen, die es auch möchten, hat jetzt in Vorpommern-Rügen oberste Priorität, denn nur dadurch werden wir es schaffen, direkt den Inzidenzwert im Landkreis zu verringern und letztlich aus dem Lockdown zu kommen. Wollen wir nicht, dass Vorpommern-Rügen demnächst auch zum Hochrisikogebiet mit verschärften Corona-Maßnahmen erklärt wird, muss der Landkreis jetzt für diese Menschen unter Berücksichtigung ihrer besonderen Bedingungen aktiv werden“, so Mathias Löttge abschließend.