„Die Menschen wollen und müssen von der Politik gehört werden und das gerade in schwersten Zeiten wie der gegenwärtigen Corona-Pandemie. Der Bürgersprechtag unserer Fraktion hat das erneut überdeutlich gezeigt. Niemand versteht mehr die Corona-Maßnahmen. Und niemand kann es wirklich erklären, wenn das Oberverwaltungsgericht in Greifswald die durch das Land verhängte Ausgangssperre als grundrechtswidrig kippt, nur damit dann am nächsten Tag die verschärfte Ausgangssperre der Bundesnotbremse bei uns greift. Die Leute, die sich bei uns am Telefon meldeten, sind voller Sorgen ganz besonders um ihre Kinder, die seit Monaten nicht mehr wirklich in der Schule waren, Freunde treffen konnten oder einfach nur mal Kind sein können. Die emotionale Erschöpfung und das Unverständnis sind allgegenwärtig“, verdeutlicht Mathias Lött-ge, Vorsitzender der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler.
Neben den erneuten Schließungen von Schulen und Kitas waren die auch durch die Hintertür der Bundesnot-bremse eingeführte Testpflicht an den Schulen mit der Maßgabe, dass bei einer Verweigerung der Eltern die Nichtteilnahme am Distanzunterricht droht, sowie die erneute Schließung des Einzelhandels und weiterer Dienstleister Themen beim Bürgersprechtag der Kreistagsfraktion BVR/FW. Zudem wurde die Beschränkung der Fahrschulen auf den Nachweis einer beruflich zwingenden Unaufschiebbarkeit für eine Fortsetzung der Fahrausbildung beklagt. So fragte eine Anruferin, warum in der ganzen Zeit nicht zumindest mobile Lüftungsgeräte für die Schulen und Kitas angeschafft werden konnten, um alles dafür zu tun, dass wenigstens die Schulen und Kitas offengehalten werden können. Seit über einer Woche ist in Mecklenburg-Vorpommern und damit auch in Vorpommern-Rügen das öffentliche Leben nahezu komplett erneut heruntergefahren. So sind Einzelhandel, Gaststätten, Hotels, Museen, Archive, Bibliotheken und weitere Einrichtungen sowie Schulen und Kitas wieder dicht. Wird der Inzidenzwert von 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Landkreis überschritten, gilt zugleich automatisch eine nächtliche Ausgangssperre.
„Zu erfahren, wie sehr unter den strikten Corona-Maßnahmen gelitten wird, wie Menschen zum Teil vereinsamen und auch verzweifeln, weil sie unter anderem ihre wirtschaftliche Existenz verlieren, tut mir wirklich sehr weh. Leider können wir als Kreistagsfraktion oft nur zuhören. Nichtsdestotrotz versucht unsere Fraktion, sich von Anfang an öffentlich Gehör zu verschaffen, um auf Widersprüche, Ungerechtigkeiten und Probleme aufmerksam zu machen“, so Mathias Löttge weiter. Daher wird die Kreistagsfraktion BVR/FW auch weiterhin Bürgersprechtage durchführen und sich für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger von Vor-pommern-Rügen stark machen.