„Das Ergebnis des Bund-Länder-Gipfels ist mehr als enttäuschend. In Vorpommern-Rügen mit den zwei wichtigsten Tourismusdestinationen Rügen und Fischland-Darß-Zingst ist die Tourismuswirtschaft im Grunde der wichtigste Wirtschaftszweig und ein Hauptarbeitgeber. Der Tourismus ist jedoch in den Beschlüssen vollkommen außen vor geblieben, was inakzeptabel ist. Denn ohne eine Öffnung der Hotels und der Lokalitäten nützt dem Handel dessen Öffnungsperspektiven relativ wenig, da den Geschäften die Laufkundschaft nach wie vor fehlt, was durch fehlende Touristen zusätzlich verstärkt wird. Dennoch ist es zumindest ein erster Ansatz, dass nun der Einzelhandel wieder Möglichkeiten zur Öffnung hat“, verdeutlicht Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler.
Nach den Ergebnissen der gestrigen Bund-Länder-Beratungen dürfen ab Montag Buchhandlungen, Gartenmärkte und Blumenläden öffnen. Sofern die Inzidenz im Landkreis unter 50 liegt, können auch der Einzelhandel, Museen, Galerien, Gedenkstätten und Zoos mit entsprechenden Kunden- und Flächenbegrenzungen erneut aufmachen. Während die Außengastronomie frühestens ab dem 22. März öffnen kann, wurden weitere Bereiche der Gastronomie und der Kultur sowie Hotels, Reisen und Veranstaltungen auf den nächsten Bund-Länder-Gipfel am 22. März vertröstet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in dem Zuge deutlich formuliert, dass es nun an den Landräten in Mecklenburg-Vorpommern ist, entsprechend der jeweiligen Inzidenzen in ihren Landkreisen die entscheidenden Dinge voranzubringen und umzusetzen. Vorpommern-Rügen liegt seit langem konstant bei einer Inzidenz von unter 35.
„Unsere Fraktion erwartet jetzt von Landrat Dr. Kerth, dass er sich konsequent dafür einsetzt, alle nun eröffneten Möglichkeiten zu ergreifen, um den Menschen und den Unternehmen in unserem Landkreis ihre Freiheiten zurückzugeben. In dem Zuge wird weit mehr vom Landrat erwartet, als sich nur zu einer Beratung mit einigen regionalen Wirtschaftsvertretern zusammenzuschalten. Landrat Dr. Kerth muss jetzt vorweg marschieren und liefern, auf dass der Einzelhandel und die Kultur sowie in der Folge der Tourismus nebst Gastgewerbe in Vorpommern-Rügen wieder in Gang kommen. Unsere Fraktion nimmt den Landrat daher beim Wort, wenn er auf Facebook erklärt, dass er sich beim morgigen MV-Gipfel tatsächlich für die Öffnungsmöglichkeiten in Vorpommern-Rügen stark machen wird“, stellt Mathias Löttge klar. Seinen großen Worten müssen jetzt auch Taten folgen.
Nachdem Landrat Dr. Stefan Kerth zunächst in einem Statement auf seiner Facebook-Seite im Nachgang der Bund-Länder-Beratung erklärt hatte, dass er nun erst einmal mit einigen Vertretern und Multiplikatoren der regionalen Wirtschaft über die Beschlüsse beraten wird, betonte er dort per Video nur wenige Stunden später, sich am Freitag bei der Landesregierung so zu positionieren, dass Vorpommern-Rügen von den nun geschaffenen Öffnungsmöglichkeiten Gebrauch machen wird.