„Dass unsere Landesregierung die jetzt beschlossenen Lockdown-Maßnahmen gerade in Bezug auf Gastronomie und Hotellerie für Mecklenburg-Vorpommern unkritisch mitträgt, ist traurig und sehr enttäuschend. Augenmaß und Verhältnismäßigkeit wären die Gebote der Stunde gewesen, denn weder das Gastgewerbe noch der Tourismus haben die Ursache für den gegenwärtigen Anstieg der Infektionszahlen im Land gesetzt. Diese Branchen jetzt fahrlässig als Schuldige zu erklären ist falsch und gefährdet wirtschaftliche Existenzen in vielerlei Hinsicht“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender der Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag von Vorpommern-Rügen. Weshalb die Kreistagsfraktion BVR/FW von der Landesregierung eine sofortige Prüfung der Verhältnismäßigkeit für die nun verordneten Maßnahmen fordert.
Nicht zuletzt hatte der Landkreis Vorpommern-Rügen darauf hingewiesen, dass die Hygienekonzepte in den Hotels und Restaurants im Landkreis funktionieren und hier bisher keine Infektionsherde liegen. Gerade in Restaurants und Hotels in Vorpommern-Rügen wurde seit der Wiedereröffnung im Frühjahr in einem besonders hohen Maß auf Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen geachtet. Zahlreiche Betriebe haben sogar in zusätzliche Schutzmaßnahmen investiert und hierfür extra Kredite aufgenommen. Als Infektionsherde wurden stattdessen in Vorpommern-Rügen deutlich Familienfeiern mit bundesweiter Reiseaktivität registriert.
Bund und Länder hatten gestern einen Lockdown ab dem 2. November unter anderem für Gastronomiebetriebe, für die touristische Beherbergung in Hotels und für Freizeiteinrichtungen verhängt.
„Durch die Maßnahmen werden wirtschaftliche Existenzen in der Gastronomie und Hotellerie bedenkenlos aufs Spiel gesetzt. Bei so weitreichenden erneuten Einschränkungen hätte das Landesparlament in Schwerin zwingend beteiligt werden müssen. Zudem wäre es die Aufgabe der Landesregierung gewesen, die jetzigen Maßnahmen für Mecklenburg-Vorpommern gemessen am konkreten Infektionsgeschehen in unserem Land zu prüfen und sie damit zu hinterfragen sowie entsprechend gegenzusteuern“, ergänzt Dirk Leistner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Die ganze Strategie der Landesregierung für den Winter kann doch nicht darin bestehen, einen Lockdown nach dem anderen zu verhängen.