„Vorpommern-Rügen ist stark touristisch geprägt, in der Folge wurde Wohnraum immer häufiger für Ferienwohnungen zweckentfremdet, da auf diese Weise die Wohnungen mehr Geld einbringen. Für die Einheimischen ging zugleich attraktiver Wohnraum gerade in den Tourismusorten verloren. Mit dem neuen Gesetzesentwurf gegen Wohnraummangel soll diesem Trend jetzt entgegengewirkt und vor allem auch Wohnraum in Tourismusregionen erhalten werden. Unsere Fraktion begrüßt diese Gesetzesinitiative ausdrücklich“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender der Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag von Vorpommern-Rügen.
Die Landesregierung hat dem Gesetz über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Mecklenburg-Vorpommern zugestimmt. Durch diese Gesetzesinitiative sollen Gemeinden vor Ort die Möglichkeit bekommen, mittels Satzung einer Zweckentfremdung von Wohnraum entgegenzuwirken. Der Gesetzesentwurf wird demnächst in den Landtag in Schwerin eingebracht.
Vereinzelt hatten sich betroffene Gemeinden bereits mit dem Problem auseinandergesetzt und versucht, einer Zweckentfremdung von Wohnraum über die Regelungen des Baugesetzbuches Einhalt zu gebieten. Durch ein solches Zweckentfremdungsgesetz haben sie nun eine entsprechende Rechtsgrundlage und mithin für ein Vorgehen in diesem Bereich auch Rechtssicherheit.
„Schon jetzt erleben wir in sehr stark touristisch geprägten Ostseeorten den sogenannten Sylt-Effekt, der bewirkt, dass durch zu wenig Wohnungen auch zu wenig Fachkräfte da sind, was den Fachkräftemangel zusätzlich verstärkt. Zudem wird durch die unzähligen Ferienwohnungen die Bevölkerungsstruktur der Orte zerstört, wodurch das Ortssterben weiter zunimmt. Letzteres ist besonders während des Corona-Lockdowns nach der Abreise der Touristen deutlich zu beobachten“, so Mathias Löttge weiter. Umso wichtiger ist es, dass das Land jetzt mit der Gesetzesinitiative in der Hinsicht ein wichtiges Zeichen setzt.