„In Vorpommern-Rügen sind erste Lockerungen in der Wirtschaft möglich. Wir erwarten, dass sich die Verantwortlichen jetzt für die Öffnung des Einzelhandels, der Gastronomie und anderer Dienstleister einsetzen, um die Wirtschaft im Landkreis wieder zum Laufen zu bekommen. Die Menschen in Vorpommern-Rügen sind sehr verantwortungsbewusst in der Pandemiesitution miteinander umgegangen, um Ansteckungsketten zu unterbrechen, was sich an der Inzidenz unter 35 zeigt. Jetzt muss der Landkreis liefern“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender der Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag von Vorpommern-Rügen. Doch bisher sieht es damit eher schlecht aus. „Es wurde bislang wenig für die vom Lockdown schwer getroffenen Unternehmen in unserem Landkreis getan, stattdessen werden jetzt mit einer unspezifischen Angst vor einem Shoppingtourismus aus Vorpommern-Greifswald Gründe vage vorschoben, warum eine erste Öffnung nicht geht“, fährt Mathias Löttge fort.
Nicht mal für eine schnellstmögliche Auszahlung von Überbrückungshilfen für die Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler und Gewerbetreibenden hatte sich der Landkreis engagiert. Eindringlich hatte die Fraktion BVR/FW hierum in einem Offenen Brief an Landrat Kerth gleich zu Beginn des Jahres gebeten. Es geht um die wirtschaftliche Zukunft von Vorpommern-Rügen. Doch bis heute gab es darauf keine Reaktion. Und auch sonst hat die Fraktion BVR/FW kein offizielles Schreiben seitens des Landkreises an die Landes- und Bundesregierung gesehen, in welchem auf die besondere Situation mit der seit langem geringen Inzidenz in Vorpommern-Rügen hingewiesen und sich für Lösungen in Bezug auf Schulen, Kitas und Bereiche der Wirtschaft eingesetzt wird. Weitere Impfzentren sind in Vorpommern-Rügen auch erst eingerichtet worden, nachdem die Fraktion BVR/FW diese öffentlich eingefordert hatte.
„Gerade in Krisensituationen beweisen sich Landräte und Oberbürgermeister. Wenn sich jetzt in Vorpommern-Rügen weiter gegen eine Testöffnung in einigen Bereichen der Wirtschaft ausgesprochen wird, zeigt es deutlich, dass hier nichts verstanden wurde. Es ist unsinnig zu glauben, dass massenhaft Greifswalder nach Vorpommern-Rügen kommen werden, um hier einzukaufen. Eine solche Auffassung ist beschämend. Zudem gibt es keine Daten über Ansteckungen in Restaurants und Geschäften, auch hat jedes Geschäft ein individuell ausgearbeitetes Hygienekonzept. Es ist an der Zeit für ein Vertrauen in die Eigenverantwortung der Menschen und Unternehmer“, betont Mathias Löttge. Die Fraktion BVR/FW fordert, dass sich der Landkreis Vorpommern-Rügen seiner Verantwortung bewusst wird.