„In den Schulen muss schnellstmöglich wieder zu einer Normalität zurückgekehrt werden. Alle Klassen müssen in den verpflichtenden Präsenzunterricht zurück. Es darf keine Zweiklassenschüler mehr geben. Gerade die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 beziehungsweise 10 und 11 an den Gymnasien brauchen die unmittelbare Interaktion mit Gleichaltrigen und ihren Lehrern, da sie sich in der Pubertät und damit in einer besonders sensiblen Entwicklungsphase befinden. Wenn jetzt nicht für alle Schüler die Schulen wieder geöffnet werden, werden wir mit ganz anderen Problemen inklusive erheblicher Langzeitfolgen zu kämpfen haben“, verdeutlicht Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler. Bestimmte Schülergruppen auf lange Sicht vom Präsenzunterricht auszuschließen grenzt an Kindeswohlgefährdung. Die Schüler der Klassen 7 bis 11 sind seit fast einem ganzen Jahr aus dem normalen Schulbetrieb raus.
Nach dem Willen der Landesregierung dürfen nach den Winterferien ab Montag lediglich die Abschlussklassen in die Schulen. Für alle anderen bleibt die Präsenzpflicht aufgehoben. Für die Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 gibt es erneut eine Art Präsenzunterricht, wenn die Eltern aus beruflichen Gründen ihre Kinder nicht zu Hause betreuen können. Nur wenn in den Landkreisen und Städten Rostock sowie Schwerin der Inzidenzwert unter 50 ist, besteht auch für diese Klassen eine Präsenzpflicht. Alle anderen Klassenstufen sind unverändert im Distanzunterricht.
„In Landkreisen und Städten mit einer Inzidenz von unter 35 muss es für die Schulen regionale Lösungen einer kompletten Schulöffnung geben. Worauf will man denn noch warten? Unsere Fraktion erwartet von den Verantwortlichen in Vorpommern-Rügen, dass sie sich endlich ihrer Verantwortung stellen und für die Rückkehr aller Schüler an die Schulen kämpfen. Die mentale Gesundheit und die Wiederaufnahme eines halbwegs normalen Bildungsweges unserer Kinder muss es doch wert sein, dass nach regionalen Lösungsansätzen gesucht wird. Schon jetzt sind die Kinder und Jugendlichen die tatsächlichen Verlierer der Lockdownmaßnahmen, da aufgrund der verlorenen Unterrichtszeit im Klassenverband ihre Zukunft absehbar erheblich beeinträchtigt ist“, so Mathias Löttge weiter. Jedes weitere Zuwarten wäre fatal. Es kann nicht sein, dass jetzt wieder nur auf die Abschlussklassen und die Grundschulklassen bis Klassenstufe 6 geblickt wird.