Die Fraktion BVR/FW im Kreistag Vorpommern-Rügen fordert von der Landesregierung weit mehr Engagement zur Entwicklung eines leistungfähigen ÖPNV im ländlichen Raum. Ein Hintergrund dieser Forderung ist, so der Fraktionsvorsitzende Mathias Löttge am heutigen Tag , die Einführung des 9 Euro Tickets ab 1. Juni.
Unabhängig davon, dass das 9 Euro Ticket ein absolutes Bürokratiemonster darstellt, welches die Verkehrsbetriebe vor große Herausforderungen stellt und das es zur Existenzsicherung der Verkehrsbetriebe dringend notwendig ist die Energiesteuer und CO2-Preise zu senken, hat die Einführung aber auch noch einmal mehr gezeigt welche Defizite es im ÖPNV- Angebot im ländlichen Raum unseres Landkreises gibt, so Löttge weiter. „Was nützt das Angebot eines 9 Euro Tickets für Gemeinden im ländlichen Raum, wenn dort kein Bus geschweige denn eine Bahn zu sehen ist“ stellt der Fraktionsvorsitzende fest. Selbst zentrale Orte wie zum Beispiel Grimmen oder Marlow sind am Wochenende mit dem Bus wenig oder überhaupt nicht zu erreichen“.
Da hilft auch das von der Landesregierung beschlossene Seniorenticket bzw. das Azubiticket nur wenig oder gar nicht weiter. Die vom Land für die Jahre 2023 und 2024 angedachten Regelungen zur Einführung eines 2 Stunden Taktes für die Erschließung von Unterzentren oder zur Einrichtung von Rufbussystemen im ländlichen Raum sind zwar nett gemeint, aber wie so oft schlecht gemacht. Es fehlt wieder einmal an einer hinreichenden Bereitstellung finanzieller Mittel durch die Landesregierung für den Landkreis. Die von der Landesregierung als Beriebskostenzuschuss ohne Dynamisierung geplanten Finanzmittel werden bei weitem nicht ausreichen um eine nachhaltigen Verbesserung des ÖPNV Angebotes im ländlichen Raum sicher zu stellen. Schon die Erfahrungen mit dem durch die Landesregierung eingeführten Azubitickets machen deutlich, dass die Finanzierungsmodelle der Landesregierung nicht funktionieren, stellt Löttge fest.
Als Skandal bezeichnet der Fraktionsvorsitzende in diesem Zusammenhang den Umgang der Landesregierung mit den von der Bundesregierung zu Verfügung gestellten Regionalisierungsmitteln, welche durch den Bund jährlich dynamisiert aber nicht an die Kommunen, für eine Verbesserung des ÖPNV Angebotes grade im ländlichen Raum, weiter gegeben werden.
„Durch die Einbehaltung dieser Mittel wurden den Kommunen bisher 332,0 Millionen Euro vorenthalten“
Die Fraktion BVR/FW im Kreistag Vorpommern-Rügen fordert diese Mittel an die Kommunen zu verteilen um den ÖPNV im ländlichen Raum endlich nachhaltig zu verbessern, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.