„Wenn jetzt nicht endlich die Schulen wieder komplett und zwar schnellstmöglich geöffnet werden, machen wir uns schuldig gegenüber unseren Kindern, die ihrer Bildungschancen jeden Tag mehr beraubt werden. Sie haben ein Recht auf Bildung und auf Struktur ihres Alltags. Es geht auch um ihre psychische Gesundheit“, betont Mathias Löttge, Vorsitzender der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler. Die Landesregierung muss sich endlich ihrer Verantwortung gegenüber den Jüngeren stellen. „Kinder und Jugendliche gehören mit zu den Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft, doch ihre Bedürfnisse werden zurzeit nicht gesehen“, fährt er fort. Die Kreistagsfraktion BVR/FW fordert daher die komplette Öffnung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern.
Aktuell werden die Schülerinnen und Schüler seit Donnerstag im Rotationsprinzip unterrichtet. Jeden Tag darf eine andere Klassenstufe in die Schule kommen. Lediglich für die 11. Klassen besteht, da sie die Abiprüfungsklassen im nächsten Schuljahr sind, eine Ausnahme. Die Klassen sind dabei in Lerngruppen von maximal 15 Schülern eingeteilt. Sollte der Mindestabstand von 1,5 Metern in den Räumen nicht eingehalten werden können, sind die Gruppen weiter zu verringern. Durch diese Lerngruppen werden bisherige Klassenstrukturen aufgelöst. Und im Schulbus sitzen sie vor und nach der Schule dicht nebeneinander.
„Ohne den Schulalltag gibt es bei vielen Schülern keine Tagesstruktur mehr, was gerade für die Jüngeren fatal ist. Die Zeit der Schulschließung haben viele von ihnen für sich als eine Art Ferien registriert. Und jetzt sehen wir, dass etliche auch weiterhin der Schule fernbleiben, weil sie keine Lust haben. Ein Tag in der Woche Schule ist nichts“, verdeutlicht Steffen Worm von der Kreistagsfraktion. Er ist selbst Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Die jetzige Situation der eingeschränkten Schulöffnung ist unverhältnismäßig. Auch zeigen die Infektionszahlen, dass Kinder am wenigsten betroffen sind. Zudem waren die Schüler durch die Abriegelung von Mecklenburg-Vorpommern quasi sieben Wochen in häuslicher Quarantäne.