Vor dem Hintergrund dieser abscheulichen und schändlichen Straftat, bei der innerhalb eines Jahres die Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Barth nun zum zweiten Mal erheblich beschädigt wurde, zeigt sich einmal mehr, dass vor Allem an den Schulen in unserem Land noch sehr viel für eine aktive Präventions- und Aufklärungsarbeit der Verbrechen der NS-Zeit getan werden muss.
„Die hierfür notwendige historische Aufklärung und Aufarbeitung muss viel stärker als ein integraler Be-standteil der schulischen Organisation funktionieren und sie muss noch mehr in den Lehrplan eingebun-den werden“, sagte Mathias Löttge von der Kreistagsfraktion BVR/FW heute in einer Stellungnahme. „Ich glaube nicht, dass dieses wichtige Thema im Unterricht entscheidend vermittelt wird, und ich glaube auch nicht, dass solche Vorkommnisse im Rahmen des Schulunterrichts ausreichend Erwähnung finden, so dass darüber auch mit allen Schülerinnen und Schülern gesprochen wird. Das bereitet mir zunehmend Sorgen“. Es sei erforderlich, dass die dafür vorhandenen Fördermittel auch in diese Richtung fließen, nämlich in die Schulen. Auch das Lehrpersonal müsse dafür stärker in diesen Prozess eingebunden werden "...und genau das ist die pädagogische Pflicht, genauer gesagt die pädagogische Verantwortung der Institution Schule in diesem Zusammenhang.", machte der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen und Freie Wähler unmissverständlich klar.
"Wir hoffen sehr, dass die Gemeindeverwaltung der Stadt Barth sich zunächst schnellstmöglich um die Beseitigung der Schäden an dieser für unsere Region so bedeutenden Gedenkstätte in Barth bemüht. Allei-ne diese Mahn- und Gedenkstätte hier in Barth, hat für die Vermittlung dieses so wichtigen Themas der Deutschen Geschichte so viel Aufklärungspotential. Warum wird im Geschichtsunterricht an unseren Schulen nicht noch mehr darauf eingegangen, dass die Bürger von Ribnitz-Damgarten in den letzten Kriegstagen eine Massenerschießung von Sträflingen dieses Konzentrationslagers durch die Hitlerjugend verhindert haben? Das ist die Geschichte der Bürger und Bürgerinnen unseres Landkreises und dafür müssen wir einfach die Verantwortung übernehmen, so dass die nächsten Generationen die Geschehnisse von damals schon früh verstehen lernen, um später diese wichtige Tradition der geschichtlichen Aufarbeitung auch in eben dieser hohen Verantwortung für die zukünftigen Generationen übernehmen zu können", for-derte Mathias Löttge als Konsequenz dieser Ereignisse. Die Mahn- und Gedenkstätte sei zudem auch in einem beklagenswerten äußeren Zustand und bedarf der Verbesserung der Pflege dieses Objektes.
"Eine weitere Konsequenz muss sein, dass es Jedem unmissverständlich klar ist, dass wir hier über eine schwere Straftat reden. In solchen Fällen ermittelt der Staatsschutz und es werden richtigerweise bei einer Verurteilung dafür langjährige Gefängnisstrafen verhängt.
Unsere Fraktion fordert deshalb deutlich erkennbare positive Entwicklungen der Aufklärungsarbeit im schulischen Bereich, beispielsweise durch regelmäßige Besuche dieser Mahn- und Gedenkstätte.", sagte Mathias Löttge abschließend in seiner Stellungnahme.