Wie gestern aus der Presse zu erfahren war, haben sich die Notdienstbereiche für den kassenärztlichen Dienst vergrößert. Zwischen Barth, Tribsees, Franzburg und Barhöft gibt es zukünftig nur noch einen kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Dadurch sind Bereitschaftsärzte bis zu 45 km unterwegs. Für einen Einsatz können es dadurch bis zu zweieinhalb Stunden werden. Sollten es in der Nacht 2-3 Einsätze geben, ist die Nacht vorbei. Danach geht es aber gleich in der Praxis weiter- und die soll auch fehlerfrei gemacht werden.
Die Belastung wird immer größer- für die Ärzte aber auch für die Patienten. Wer eine akute Erkrankung hat, dem wird es nicht leichtfallen 45 min bis zur diensthabenden Notfallpraxis zu fahren. Und hinterher noch zur diensthabenden Apotheke. Zumal man in akuten Situationen gar kein Auto mehr fahren kann, das heißt man braucht einen Fahrer. Was aber machen in dem Fall Alleinstehende oder Menschen ohne Auto?
Dadurch könnte es verstärkt zur Inanspruchnahme der Notaufnahmen in den Kliniken kommen, was ja eigentlich verhindert werden sollte, weil man auch dort am Limit ist.
Diese Maßnahme geht letztlich zulasten der Qualität in der Patientenversorgung und führt zu einer zunehmenden Belastung der beteiligten Ärzte.
Frau Monika Wenzel vertritt die Fraktion BVR/FW im Ausschuss für Soziales und Gesundheit, sie fordert, „dass Lösungen gefunden werden, im Sinne einer wohnortnahen Versorgung“ und wird sich in ihrem Ausschuss nochmal mit der Thematik auseinandersetzen.
„Wir fordern die Landesregierung auf, Einfluss zu nehmen, dass die Kassenärztliche Vereinigung diese Regelung wieder zurücknimmt, um eine entsprechende gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und die dringende Entlastung der am Notdienst beteiligten Ärzte sicherzustellen“, so der Fraktionsvorsitzende der Fraktion BVR/FW Mathias Löttge abschließend.