Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen (BVR/FW/FR) übt massive Kritik an der aktuellen Gesundheitspolitik in Deutschland und warnt vor einem drohenden Zusammenbruch des Gesundheitssystems.
Dr. Carmen Kannengiesser, Mitglied des Kreistages Vorpommern-Rügen, des Ausschusses für Gesundheit und Soziales sowie stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, äußert in einer aktuellen Pressemitteilung scharfe Vorwürfe an die Landes- und Bundespolitik und fordert ein sofortiges Umdenken, um den drohenden Kollaps abzuwenden.
Verschlechterung der medizinischen Versorgung in Kauf genommen
„Das Gesundheitswesen in Deutschland funktioniert nicht mehr,” erklärt Kannengiesser eindringlich. Ihrer Meinung nach nimmt die Politik bewusst eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung in Kauf, indem Krankenhäuser geschlossen oder deren Existenz in Frage gestellt werden. „Diese Maßnahmen führen dazu, dass insbesondere in ländlichen Gebieten die medizinische Versorgung drastisch abnimmt und die Patientensicherheit gefährdet ist.” warnt sie.
Sie kritisiert, dass Krankenhäuser und Kliniken aufgrund fehlender Finanzierung zunehmend an ihrer Existenzgrundlage zweifeln und viele vor der Schließung stünden.
Diese Entwicklung sei insbesondere für ländliche Regionen verheerend, wo die Wege zu den nächstgelegenen medizinischen Einrichtungen immer länger würden.
Eklatante Unterfinanzierung in allen Bereichen
Dr. Kannengiesser beschreibt die Unterfinanzierung des Gesundheitssystems als flächendeckendes Problem. „In allen Bereichen der medizinischen Versorgung herrscht chronische Unterfinanzierung.” betont sie.
Besonders dramatisch sei die Situation im Bereich der Fachärzte. Die Versorgung sei vielerorts nicht mehr gewährleistet, da aufgrund der finanziellen Engpässe weniger Fachärzte zur Verfügung stünden.
Dies habe zur Folge, dass Patienten in überfüllten Praxen lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssten oder überhaupt keinen Zugang zu Spezialisten hätten. „Auch die allgemeinärztliche und zahnärztliche Versorgung sowie die psychotherapeutische Betreuung in ländlichen Gebieten und Mittelstädten sind in absehbarer Zeit nicht mehr gesichert,” so Kannengiesser.
Die Fraktion sieht es als besonders besorgniserregend an, dass gerade in ländlichen Regionen immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte bereit seien, sich niederzulassen.
„Ohne gezielte Anreize und strukturelle Veränderungen wird die medizinische Grundversorgung auf dem Land in naher Zukunft vollständig wegbrechen.” warnt sie eindringlich.
„Medikamentenversorgung ist eine einzige Katastrophe”
Die Versorgung mit dringend benötigten Medikamenten beschreibt Kannengiesser als einen weiteren Punkt des Versagens der Gesundheitspolitik. „Die Medikamentenversorgung ist eine einzige Katastrophe.” erklärt sie und verweist auf die immer häufigeren Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln.
Lieferprobleme und unzureichende Lagerhaltung seien an der Tagesordnung, und sowohl Patienten als auch medizinisches Personal würden unter den Folgen leiden. „Hier fehlt es nicht nur an Lösungen, sondern an einem klaren Konzept, wie man diesen Problemen begegnen könnte.” kritisiert sie.
Politik ohne Konzept: Stillstand und Tatenlosigkeit
Besonders hart geht die Fraktion BVR/FW/FR mit der Politik auf Landes- und Bundesebene ins Gericht. „Die politisch Verantwortlichen schauen taten- und konzeptionslos zu, wie unser Gesundheitssystem immer weiter zerfällt.” lautet der Vorwurf von Kannengiesser.
Es gebe keine klaren Strategien, um die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen anzugehen. Stattdessen werde auf kurzfristige Symptome reagiert, ohne die Ursachen anzugehen.
„Es fehlt an einem politischen Willen, tiefgreifende Reformen umzusetzen, die unser Gesundheitswesen wieder stabilisieren könnten.” so Kannengiesser weiter.
Steigende Krankenkassenbeiträge bei sinkender Leistung
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist der Anstieg der Krankenkassenbeiträge bei gleichzeitig sinkender medizinischer Versorgungsqualität. „Die Kassenbeiträge steigen, während die Leistungen für die Versicherten immer schlechter werden.” bemängelt Kannengiesser.
Viele Menschen würden zunehmend das Gefühl haben, für ein Gesundheitssystem zu bezahlen, das nicht mehr in der Lage sei, eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen.
„Dieser Vertrauensverlust ist gefährlich und könnte langfristig zu massiven Protesten und weiteren Spannungen führen.” warnt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Handlungsbedarf: Ein sofortiges Umdenken ist notwendig
Die Fraktion BVR/FW/FR fordert die Landes- und Bundesregierung dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um das deutsche Gesundheitssystem zu stabilisieren und vor dem Zusammenbruch zu bewahren. „Wenn nicht sofort gehandelt wird, könnte es für eine Wende bald zu spät sein.” mahnt Dr. Kannengiesser abschließend. Die Situation sei bereits jetzt kritisch, und ohne durchdachte Reformen werde das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem irreparabel geschädigt.
gez.
Mathias Löttge
Fraktionsvorsitzender
gez.
Brunhild Steinmüller
Fraktionsgeschäftsführerin