LNG-Terminal im Landkreis Vorpommern-Rügen: Erhebliche Bedenken zur Umweltbelastung und touristischen Entwicklung
Der Betrieb des LNG-Terminals im Landkreis Vorpommern-Rügen hat nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Umweltschützern und Bürgerinitiativen zu erheblichen Bedenken geführt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Rüganer Bürgerinitiative kritisieren seit längerem die negativen Auswirkungen der Anlage auf Natur, Umwelt und die Lebensqualität der Region. Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen im Kreistag schließt sich dieser Kritik an und fordert eine sofortige Überprüfung der Genehmigung sowie konkrete Maßnahmen zur Eindämmung der Umweltauswirkungen.
Kritik der Deutschen Umwelthilfe und der Rüganer Bürgerinitiative
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wiederholt auf die schwerwiegenden Umweltbelastungen durch das LNG-Terminal hingewiesen. “Die massiven Emissionen und die Zerstörung wertvoller Naturflächen für den Betrieb der Anlage sind nicht nur unvertretbar, sondern auch gefährlich für das Ökosystem der Region”, so Dr. Carmen Kannengiesser, Sprecherin der DUH. Auch die Rüganer Bürgerinitiative hat wiederholt auf die unzumutbaren Belastungen durch das LNG-Terminal aufmerksam gemacht. Wolfgang Kannengiesser, Mitglied der Bürgerinitiative, erklärt: “Das Erstellen einer Landstromversorgung soll aus der Genehmigung herausgenommen werden. Das bedeutet für die Anwohner: Die Belastungen durch Lärm und Schadstoffe nehmen immer weiter zu. Dies stellt eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Menschen vor Ort dar. Als weitere Änderung in der Genehmigung wird beantragt, dass ein Weiterverkauf von LNG ins Ausland ermöglicht werden soll. Das zeigt, dass das Terminal in Mukran für die Sicherung der Gasversorgung in Deutschland nicht nötig ist. Das wird umso deutlicher, weil seit dem 14.12.2024 in Mukran kein LNG erzeugt wurde.”
Zunehmende Immissionsbelastungen und negative Auswirkungen auf den Tourismus
“Die Lärmbelastung und die Luftverschmutzung durch das Terminal sind mittlerweile so hoch, dass sie die Lebensqualität der Bürger in der Region massiv beeinträchtigen”, so Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der BVR/FW/FR im Kreistag. “Die touristische Attraktivität der Insel Rügen und des Landkreises Vorpommern-Rügen wird durch das LNG-Terminal erheblich geschädigt. Der Naturtourismus, der eine wichtige Einnahmequelle für die Region darstellt, ist gefährdet.”
Appell an den Landrat und politische Verantwortung
“Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass ein Projekt, dessen Bedarf zunehmend infrage gestellt wird, weiterhin ohne Konsequenzen betrieben wird”, fordert Fraktionsvorsitzender Mathias Löttge. “Der Landrat muss aktiv werden und alle Möglichkeiten prüfen, wie die Genehmigung des LNG-Terminals rückgängig gemacht oder zumindest die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit drastisch reduziert werden können.”
Unklarer Bedarf und die Notwendigkeit einer Rücknahme der Genehmigung
“Der ursprüngliche Bedarf für das LNG-Terminal wurde nie überzeugend dargelegt”, sagt Dr. Carmen Kannengiesser. “Angesichts der Entwicklung und der aktuellen Energieversorgungslage muss das Projekt dringend hinterfragt werden. Es ist unverantwortlich, die Region weiterhin den massiven Belastungen auszusetzen.” Auch die Rüganer Bürgerinitiative fordert, dass die Genehmigung des Terminals auf Basis neuer, klarer Erkenntnisse über den tatsächlichen Bedarf und die Umweltauswirkungen überprüft wird.
Forderung nach mehr Transparenz und Beteiligung der Bürger
“Die Bürger haben das Recht, in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden. Ihre Sorgen müssen ernst genommen werden”, so Wolfgang Kannengiesser von der Rüganer Bürgerinitiative. Die Fraktion BVR/FW/FR fordert daher, dass der Landkreis die Bürgerinnen und Bürger stärker in den Dialog einbezieht und transparente Lösungen für die entstandenen Probleme sucht.
Forderung nach sofortigem Handeln
“Der Landkreis muss sich für den Schutz der Bevölkerung und der einzigartigen Naturlandschaften der Region einsetzen”, erklärt Mathias Löttge abschließend. “Es darf nicht sein, dass die Interessen der Bevölkerung und der Umwelt weiter hinten anstehen, während das LNG-Terminal weiterhin ohne ausreichende Notwendigkeit und Rücksicht auf die Region betrieben wird.”
gez.
Mathias Löttge
Fraktionsvorsitzender
gez.
Brunhild Steinmüller
Fraktionsgeschäftsführerin