Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen (BVR/FW/FR) fordert die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern dringend dazu auf, mehr Flexibilität bei der Nutzung der Strände zuzulassen. Die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben, wonach Strandkörbe trotz Herbstferien und schönem Oktoberwetter bereits jetzt abgebaut werden müssen, sind aus Sicht der Fraktion nicht nachvollziehbar und schaden der regionalen Tourismuswirtschaft massiv.
Unnötige Einschränkungen trotz guter Wetterlage
Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der BVR/FW/FR, zeigt sich irritiert über die starre Gesetzgebung: „Es ist vollkommen unverständlich, dass die Strände schon im Oktober geräumt werden müssen, obwohl die Witterungsbedingungen eine weitere touristische Nutzung durchaus erlauben. Diese überholte Regelung stellt einen klaren Wettbewerbsnachteil dar, insbesondere im Vergleich zur polnischen Ostseeküste. Dort können die Strände auch in der Nebensaison für den Tourismus offen bleiben, was die Wettbewerbsbedingungen erheblich verzerrt.”
Löttge weist darauf hin, dass in Polen die Tourismusbranche weitaus flexibler auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen kann. „Während wir hier an veralteten Vorgaben festhalten und Strände frühzeitig räumen müssen, nutzt Polen die guten Wetterbedingungen und zieht damit auch in der Nachsaison mehr Touristen an. Dies ist eine klare Schwächung unserer Tourismusregion, und die Landesregierung scheint dies nicht wahrhaben zu wollen.”
Ganzjährige Strandnutzung gefordert
Die Fraktion fordert daher eine grundlegende Reform der bestehenden Regeln. „Es ist heutzutage kein Problem, Unwetter- und Sturmflutwarnungen rechtzeitig zu erhalten. Diese Informationen sollten es ermöglichen, die Strände nur dann temporär zu räumen, wenn wirklich Gefahr im Verzug ist. Pauschale Regelungen, die zu einem frühzeitigen Abbau der touristischen Infrastruktur führen, schaden uns nur unnötig und zeigen, dass hier Bürokratie über pragmatisches Denken gestellt wird,” erklärt Löttge weiter. „Es scheint weniger um reale Gefahrenabwehr zu gehen, sondern vielmehr um das Durchsetzen starrer Vorschriften, die keinen wirtschaftlichen Sinn ergeben.”
Auch Kreistagsmitglied Jörg Burwitz schließt sich der Kritik an und fordert die Landesregierung auf, endlich wirtschaftlichere Lösungen zu finden: „Wann dürfen wir endlich mehr wirtschaftliches Denken bei der Landesregierung und den nachgeordneten Behörden erwarten? In der Sommersaison kämpfen wir um jeden Gast, und im Herbst vertreiben wir sie durch unnötige Restriktionen. Solche Regelungen gehören dringend auf den Prüfstand, damit wir auch im Wettbewerb mit der polnischen Küste bestehen können.”
Wettbewerbsdruck von der polnischen Ostseeküste
Besonders die Wettbewerbssituation zur polnischen Ostseeküste bereitet der Fraktion Sorgen. In Polen bleibt die touristische Infrastruktur auch in der Nebensaison erhalten, und die Strände werden weiterhin genutzt, während sie auf deutscher Seite verwaist sind. „Das Wetter macht keinen Halt vor Grenzen, aber die deutsche Bürokratie schon. Während Polen die längere Badesaison voll ausnutzt, verspielen wir hier wertvolle Chancen. Es kann nicht sein, dass deutsche Urlauber sich zunehmend für die polnische Küste entscheiden, weil dort flexibler und kundenfreundlicher gehandelt wird,” kritisiert Burwitz.
Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen warnt davor, dass die Region im Vergleich zu den Nachbarn weiter ins Hintertreffen gerät, wenn nicht umgehend gehandelt wird. „Unsere Tourismuswirtschaft darf nicht durch veraltete Regelungen behindert werden. Die Landesregierung muss erkennen, dass wir in einem harten Wettbewerb stehen und dieser durch unnötige Bürokratie verschärft wird,” mahnt Löttge.
Appell an die Landesregierung
Die Fraktion fordert daher eine umgehende Überprüfung und Anpassung der bestehenden Vorschriften. „Für den Fall von Sturmfluten oder gefährlichen Wettersituationen können spezifische Absprachen mit den Strandnutzern getroffen werden, um eine Räumung der Strände zu gewährleisten. Solche Maßnahmen müssen jedoch flexibel und den tatsächlichen Bedingungen angepasst sein, anstatt pauschal und unabhängig vom Wetter angewendet zu werden. Die aktuelle Regelung ist schlicht unverhältnismäßig und schadet der regionalen Tourismuswirtschaft erheblich,” so Löttge abschließend.
Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen (BVR/FW/FR) appelliert an die Landesregierung, die Bedürfnisse der Tourismuswirtschaft ernster zu nehmen, überholte Vorschriften zu überdenken und die Wettbewerbsfähigkeit der Region durch flexiblere und wirtschaftsfreundlichere Regelungen zu stärken.
gez.
Mathias Löttge
Fraktionsvorsitzender
gez.
Brunhild Steinmüller
Fraktionsgeschäftsführerin