Die Lage für die Hotellerie und Gastronomie im Landkreis Vorpommern-Rügen spitzt sich dramatisch zu. Hohe Einkaufspreise, explodierende Energie- und Heizkosten, ein undurchschaubares Umsatzsteuerchaos und ein akuter Fachkräftemangel treiben immer mehr Betriebe an den Rand ihrer Existenz. Laut aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes kämpft die Branche nicht nur mit hohen Inflationsraten, sondern auch mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 fordert die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen (BVR/FW/FR) ein entschlossenes politisches Umsteuern, um das wirtschaftliche Überleben einer der zentralen Branchen in unserer Region zu sichern.
Preisschocks und Umsatzverluste: Die dramatischen Zahlen sprechen für sich
Die vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen Zahlen verdeutlichen die Brisanz der Lage: Im Jahr 2024 stiegen die Preise für Lebensmittel, einen zentralen Kostenfaktor in der Gastronomie, um durchschnittlich 12,4 %. Besonders betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Olivenöl (+112,6 %), Zucker (+83,3 %) und Molkereiprodukte wie Quark (+72,6 %).
Gleichzeitig verzeichnet die Gastronomie laut Statistischem Landesamt Mecklenburg-Vorpommern reale Umsatzverluste von 11,3 % im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders betroffen ist das Gaststättengewerbe mit einem realen Rückgang von 12,7 %. Diese Zahlen zeigen, dass selbst nominale Umsatzsteigerungen (+8,8 % gegenüber 2019) die Inflation und die massiv gestiegenen Betriebskosten nicht ausgleichen können.
„Unsere Gastronomen und Hoteliers stehen mit dem Rücken zur Wand”, sagt Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der BVR/FW/FR. „Die Preisexplosion bei Lebensmitteln und Energie frisst die ohnehin knappen Margen auf. Gleichzeitig bleiben viele Gäste aus, weil auch die Verbraucher mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen.”
Umsatzsteuer und Bürokratie: Die Politik verschärft die Krise
Die Entscheidung der Bundesregierung, den ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 % für Speisen wieder auf 19 % anzuheben, sei ein weiterer schwerer Schlag, so die Fraktion. „Diese Maßnahme zeigt, wie wenig die Verantwortlichen in Berlin die Lage der Branche verstehen,” erklärt Dr. Carmen Kannengießer, Kreistagsmitglied der BVR/FW/FR. „Statt Entlastung und Planungssicherheit gibt es Chaos und zusätzliche Belastungen.”
Hinzu kommen die seit Jahren ungelösten Probleme wie Fachkräftemangel und eine erdrückende Bürokratie. Wolfgang Kannengießer, sachkundiger Einwohner und erfahrener Touristiker, mahnt: „Unsere Betriebe werden nicht nur durch hohe Kosten, sondern auch durch überbordende Auflagen ausgebremst. Gleichzeitig bleibt dringend benötigtes Personal aus, weil es an flexiblen Lösungen und attraktiven Rahmenbedingungen fehlt.”
Bundestagswahl 2025: Parteien müssen klare Lösungen bieten
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 erwartet die Fraktion von allen Parteien konkrete und umsetzbare Vorschläge zur Rettung der Hotellerie und Gastronomie. Die Fraktion BVR/FW/FR formuliert klare Forderungen:
- Dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf 7 % für Speisen, um finanzielle Spielräume zu schaffen.
- Gezielte Entlastung bei Energiekosten, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.
- Sofortiger Bürokratieabbau, um den Betrieben unnötige Belastungen zu ersparen.
- Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, wie vereinfachte Einwanderungsregelungen für ausländische Fachkräfte.
- Faire Wettbewerbsbedingungen, etwa durch Regulierung großer Buchungsplattformen.
Die Zeit drängt – handeln, bevor es zu spät ist
„Unsere Gastronomen und Hoteliers brauchen Perspektiven, keine Ausflüchte,” so Mathias Löttge. „Wenn die Politik nicht handelt, droht ein massives Sterben von Betrieben mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft und den Tourismus in unserer Region.”
„Die vorliegenden Zahlen sind ein Alarmsignal,” ergänzt Dr. Carmen Kannengießer. „Es reicht nicht mehr, die Bedeutung des Tourismus zu betonen – wir brauchen jetzt konkrete Taten.” Wolfgang Kannengießer fasst die Situation zusammen: „Die Gastronomie und Hotellerie sind das Rückgrat unserer Region. Wenn diese Branche kollabiert, leidet nicht nur der Tourismus, sondern die gesamte lokale Wirtschaft.”
Die Fraktion BVR/FW/FR wird sich weiterhin mit Nachdruck für die Interessen der Hotellerie und Gastronomie einsetzen und fordert die politischen Entscheidungsträger auf, endlich Verantwortung zu übernehmen.
gez.
Mathias Löttge
Fraktionsvorsitzender
gez.
Wolfgang Kannengießer
Sachkundiger Einwohner
gez.
Brunhild Steinmüller
Fraktionsgeschäftsführerin