Die Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler/Für Rügen (BVR/FW/FR) im Kreistag Vorpommern-Rügen fordert eine Neuorientierung der Wohnraumpolitik in den touristischen Gebieten des Landkreises. "Es ist an der Zeit, den überbordenden Ausbau von Ferienwohnungen zu stoppen und den Fokus auf den dringend benötigten Wohnungsbau zu legen", erklärt Fraktionsvorsitzender Mathias Löttge.
In vielen Städten und Gemeinden des Landkreises hat die unkontrollierte Entwicklung touristischer Beherbergungskapazitäten zu einer erheblichen Belastung der Infrastruktur und zu einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum geführt. "Wir brauchen Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur und nicht zur weiteren Expansion des Tourismus", betont Löttge.
Gesetzgebung und raumordnerische Maßnahmen gefordert
Die Fraktion BVR/FW/FR sieht die Landesplanung und Raumordnung sowie die Kreisverwaltung in der Pflicht, die Gemeinden aktiv zu unterstützen. "Wir fordern klare gesetzliche Regelungen, um
- den Neubau von Ferienwohnungen und die Umnutzung von Wohnraum in Ferienwohnungen,
- ebenso den Bau von Hotels als Apartementhäuser bzw. die Umnutzung bereits geplanter Hotels in Apartementhäuser konsequent zu verhindern. Es ist an der Zeit, eine Obergrenze an Übernachtungen pro Einwohner festzulegen, um die Infrastruktur der Gemeinden nicht noch mehr zu belasten und vor allem die sich daraus ergebenden finanziellen Belastungen für die Bürger z. B. durch die Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren zu begrenzen”, sagt Kreistagsmitglied Dr. Carmen Kannengiesser. "Es ist unerlässlich, dass die Gemeinden bei der Planung und Gestaltung der touristischen Entwicklung nicht alleine gelassen werden."
Unterstützung durch Landesplanung und Raumordnung
Mathias Löttge, unterstreicht weiterhin die Notwendigkeit einer gezielten Einflussnahme durch gesetzgeberische und raumordnerische Maßnahmen: "Nur durch ein abgestimmtes Vorgehen können wir die negativen Auswirkungen des Massentourismus eindämmen und eine nachhaltige Entwicklung unserer Städte und Gemeinden gewährleisten."
Die Fraktion BVR/FW/FR appelliert an alle politischen Ebenen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. "Es geht nicht darum, den Tourismus komplett einzuschränken, sondern um eine Balance zwischen touristischer Entwicklung und den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung", fasst Löttge zusammen.
Barth, den 02.08. 2024
gez. Mathias Löttge